Europäische Investitionsbank und UniCredit Bank Austria finanzieren den Ausbau eines der größten Windparks Österreichs
- Der Windpark soll über eine Leistung von 143 Megawatt verfügen und rund 90.000 Haushalte mit Strom aus erneuerbarer Energie versorgen
- EIB und UniCredit Bank Austria stellen zusammen 107 Millionen Euro bereit
- Die Finanzierungsanteil der EIB wird durch eine Garantie des Europäischen Fonds für Strategische Investitionen (EFSI) abgesichert, der finanziellen Säule des Investitionsplans für Europa
„Wir haben jetzt beim Neustart nach der Corona-Krise die einmalige Chance, die österreichische Wirtschaft mit vereinten Kräften zu einem nachhaltigen, klimaschonenden System umzubauen“, sagt Susanne Wendler, Vorstand der Unternehmerbank der UniCredit Bank Austria. „Banken tragen dabei eine besondere Verantwortung: Mit unseren Geschäftsentscheidungen können wir eine Hebelwirkung erzeugen, die weitaus größer ist als in jeder anderen Branche.“
Österreich möchte bis 2030 100 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien gewinnen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden in der Vergangenheit bereits wichtige Schritte in Form von Ausbau und Erneuerung (Repowering) von Windparks gesetzt. Eines dieser Repowering-Projekte befindet sich im Burgenland in den Gemeinden Gols und Mönchhof. Die Bauarbeiten hierzu haben im Herbst 2019 begonnen und werden voraussichtlich Ende 2021 abgeschlossen sein. Der gesamte Windpark wird über eine Leistung von 143 Megawatt verfügen und rund 90.000 Haushalte mit Strom aus erneuerbarer Energie versorgen. Mit 26 Turbinen gehört das Projekt zu einem der größten Windparks in Österreich.
Betrieben werden die Anlagen von der PÜSPÖK Group, einem burgenländischen Familienunternehmen, das seit Ende der 90er Jahre Windparks in Österreich entwickelt und betreibt und derzeit 160.000 Haushalte in Österreich mit Strom versorgt.
Das Gesamtvolumen an Fremd- und Eigenkapital der geplanten Investitionen in den Windpark beläuft sich auf 143 Millionen Euro. Die Europäische Investitionsbank stellt im Rahmen des Fremdkapitals von insgesamt 107,4 Millionen Euro ein Direktdarlehen in Höhe von 71,6 Millionen Euro sowie einen über die UniCredit Bank Austria durchgeleiteten Kredit in Höhe von 35,8 Millionen Euro bereit. Das Direktdarlehen der EIB ist durch eine Garantie des Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) besichert, das Kernstück der Investitionsoffensive für Europa. Bei der Investitionsoffensive arbeiten die EIB und die Europäische Kommission als strategische Partner zusammen, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu steigern.
Der für das Geschäft der EIB in Österreich zuständige Vize-Präsident Andrew McDowell erklärt: „Österreich verfolgt mit Nachdruck den Wechsel zu einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und sicheren Energieversorgung. Dem Ausbau der Windkraft kommt bei dieser Energiewende eine wichtige Rolle zu. Deshalb begrüßen wir ausdrücklich die Zusammenarbeit mit der PÜSPÖK Gruppe und den Bau eines neuen Windparks im Burgenland, das unter den Bundesländern in der Windkraft eine Vorreiterrolle innehat. Der Wechsel hin zu erneuerbaren Energieträgern zählt für uns als EU-Klimabank zu unseren absoluten politischen Kernzielen und ist ein vorrangiger Finanzierungsbereich.“
Der für Wirtschaft zuständige EU-Kommissar Paolo Gentiloni hebt hervor: „Die Europäische Union bestätigt mit der Transaktion erneut ihr Engagement zur Förderung erneuerbarer Energien in Österreich sowie ihre Unterstützung zur Erreichung der Dekarbonisierungsziele des Landes. Die Finanzierung im Rahmen des Investitionsplans für Europa wird zum Bau eines 143-Megawatt-Windparks führen, der rund 90 000 Haushalte im Burgenland mit sauberer Energie versorgen wird. Mit Projekten wie diesem werden wir die Ziele des Europäischen Green Deal umsetzen und bis 2050 Klimaneutralität erreichen. “
Lukas Püspök, Geschäftsführer der PÜSPÖK Gruppe, ergänzt: „Das aktuelle Repowering-Projekt zeigt durch die Verdreifachung der Stromproduktion auf der gleichen Fläche, welche technologischen und wirtschaftlichen Fortschritte die letzten 20 Jahre in der Windkraftnutzung gebracht haben. Es stellt einen Meilenstein auf dem Weg zur Erreichung der österreichischen Klimaziele dar. Für die Bewältigung der Klimakrise braucht es auch weiterhin große Anstrengungen. Langfristig positive Rahmenbedingungen für den Ausbau der ‚Erneuerbaren‘ müssen endlich Realität werden.“
Hintergrundinformationen:
Über die EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Sie vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen.
Über die Investitionsoffensive für Europa
Die Investitionsoffensive für Europa ist eine der wichtigsten Maßnahmen der EU zur Stärkung der Investitionen für mehr Wachstum und Beschäftigung in Europa. Hierzu werden neue und vorhandene Finanzierungsmittel intelligenter genutzt. Die EIB-Gruppe spielt eine zentrale Rolle in der Investitionsoffensive. Dank Garantien aus dem Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) sind die EIB und der Europäische Investitionsfonds in der Lage, einen größeren Teil des Projektrisikos zu übernehmen. Das erleichtert es privaten Geldgebern, sich ebenfalls an den Projekten zu beteiligen. Ziel der EIB-Gruppe war es, bis Ende 2020 zusätzliche Investitionen von 500 Milliarden Euro anzustoßen. Dieses Ziel hat sie bereits im Juli erreicht und übertroffen. Die im Rahmen des EFSI bisher genehmigten Projekte und Vereinbarungen dürften Investitionen von rund 524 Milliarden Euro mobilisieren und rund 1,4 Millionen kleinen und mittelständischen Unternehmen in der gesamten Europäischen Union zugutekommen.
Über die PÜSPÖK Gruppe
Die PÜSPÖK Gruppe beschäftigt sich seit 1997 mit der Entwicklung, der Errichtung und dem Betrieb von Windparks. Nach Umsetzung des aktuellen Ausbaus betreibt das familiengeführte Unternehmen Windkraftanlagen mit einer Leistung von in Summe rd. 400 Megawatt. Damit werden rd. 260.000 österreichische Haushalte mit sauberem Strom versorgt.
Die aktuellen Repowering Projekte (die Erneuerung von Kraftwerken), der WindparkPannonia-Gols sowie ein weiteres Projekt, der Windpark Mönchhof, bei denen in Summe 25 Altanlagen zur Gänze abgebaut wurden und 30 Neuanlagen aufgebaut werden, liegen in den nordburgenländischen Gemeinden Gols und Mönchhof und soll bis Ende 2021 fertiggestellt sein.
Über die UniCredit Bank Austria
Die UniCredit Bank Austria ist Teil der UniCredit, einer einfachen und erfolgreichen paneuropäischen Geschäftsbank mit voll integriertem Corporate & Investment Banking, die ihrem breit gefächerten Kundenstamm ein einzigartiges Netzwerk in Westeuropa sowie in Zentral- und Osteuropa bietet. UniCredit verbindet profundes lokales Know-how mit internationaler Reichweite. Durch ihr europäisches Bankennetzwerk ermöglicht sie ihren Kunden einzigartigen Zugang zu führenden Banken in 13 Kernmärkten: Italien, Deutschland, Österreich, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakische Republik und Slowenien. Mit ihrem internationalen Netzwerk aus Repräsentanzen und Niederlassungen begleitet und unterstützt UniCredit Kunden in weiteren 18 Ländern weltweit.