Trump vs. Biden – Auswirkungen auf den US-Dollar
Die Präsidentschaftswahl in den USA rückt immer näher. Wählerbefragungen sehen den demokratischen Kandidaten Joe Biden klar vor Donald Trump. In den wichtigen Swing-States Pennsylvania, Wisconsin und Michigan liegt Biden laut den Datenanalysten FiveThirtyEight sogar um mehr als acht Prozentpunkte vorne.
Glaubt man den Prognosen, ist die Wahl am 3. November eigentlich schon entschieden. Wie zuverlässig jene sind, hat die Wahl 2016 gezeigt. In den oben genannten Swing-States lag Hillary Clinton in denselben Hochrechnungen um durchschnittlich vier Prozentpunkte vorne und verlor am Ende in allen drei Staaten.
Ebenso offen wie das Wahlergebnis am 3. November bleibt auch die Frage, wie die Währungsmärkte auf einen möglichen Wechsel im Weißen Haus reagieren werden. Der US-Dollar Index, der die Entwicklung des Greenbacks gegenüber dem Euro, dem japanischen Yen und vier weiteren Hauptwährungen angibt, ist in diesem Jahr um drei Prozent gefallen. Betrachtet man die Entwicklung seit Trumps Amtsantritt, verbucht der Index ein Minus von sieben Prozent.
Sollte Biden Präsident werden, könnte der US-Dollar weiter an Wert verlieren. Mögliche Anreize zu Covid 19 Hilfen und hohe Investitionen in die Infrastruktur dürften das ohnehin schon große US-Budgetdefizit weiter ausweiten. In Kombination mit einer defizitären Leistungsbilanz ergäbe dies ein beachtliches Zwillingsdefizit, welches wiederum den Greenback weiter unter Druck setzen würde.
Das Wahlprogramm von Biden beinhaltet auch die Zurücknahme diverser Steuersenkungen, die noch unter Trump eingeführt wurden. Unter anderem sollen Spitzensteuersatz und Unternehmenssteuer angehoben und Steuerschlupflöcher minimiert werden. Der daraus folgenden Konsolidierung des US-Haushalts stehen jedoch möglicherweise fallende Unternehmens- und Verbraucherausgaben gegenüber, sodass auch diese Maßnahmen eher als negativ für die weitere Wertentwicklung des US-Dollars anzusehen sind.
Dagegen positiv könnte sich die Einstellung von Biden im Hinblick auf die Außenwirtschaft auswirken. Sollte es ihm gelingen, die unter Trump`s „America-First Politik“ zerbrochenen Handelsbeziehungen, bspw. mit China oder Kanada, wiederherzustellen, würde dies mehr Sicherheit in die Handelspolitik bringen. Den Status als sicherer Hafen, den man zwischenzeitlich aufgrund der politischen Unruhen und den hohen Infektionsraten bzgl. Covid 19 infrage gestellt hatte, könnte wieder gestärkt werden, sodass verschiedene Zentralbanken wieder vermehrt US-Dollar als Reservewährung nachfragen werden.
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