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Oberbank setzt bei Expansion in Deutschland auf Sachsen

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Die börsennotierte oberösterreichische Oberbank treibt ihre Expansion in Deutschland weiter voran und setzt auf die ostdeutschen Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt. In Leipzig, Chemnitz und Halle an der Saale sind bereits Filialen eröffnet, Dresden folge bald, sagte Oberbank-Generaldirektor Franz Gasselsberger im Rahmen einer Reise nach Sachsen vor Journalisten.

 

2019 führen wir bereits 43 Filialen in Deutschland und kommen dem mittelfristigen Ziel von 50 Deutschland-Filialen kontinuierlich näher

so Gasselsberger. Den Schritt nach Deutschland hatte die Bank, die heuer ihr 150-Jahr-Jubiläum feiert, bereits 1990 gemacht und zunächst das benachbarte Bundesland Bayern dafür ausgewählt. Heuer werden insgesamt neun weitere Filialen eröffnet, neben Dresden auch in Baden-Württemberg (Mannheim, Heilbronn, Schwäbisch-Hall, Böblingen, Freiburg, Karlsruhe, Ravensburg) und in Mainz in Rheinland-Pfalz.

Der Bank-Chef würdigte Sachsen als das wirtschaftlich dynamischste der neuen Bundesländer, das ebenso wie Oberösterreich von klein- und mittelständischen Betrieben geprägt sei. Die Oberbank sehe sich trotz der internationalen Expansion weiterhin ganz klar als oberösterreichische Regionalbank mit Sitz in Linz. Die Oberbank sei mit einer Bilanzsumme von über 21 Milliarden Euro die siebentgrößte Bank Österreichs.

 

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) traf die oberösterreichische Business-Delegation, an der auch Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und sein Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) teilnahmen, in Dresden. In Sachsen wird am 1. September gewählt, laut Prognosen werden CDU und SPD Stimmenanteile verlieren und die AfD weiter zulegen auf rund 25 Prozent. Derzeit wird Sachsen von einer CDU-SPD-Regierung geführt.

Der 43-jährige Kretschmer wird als Hoffnungsträger der CDU gehandelt. Im Gespräch mit den Österreichern unterstrich er seinen Standpunkt, keine Koalition mit der AfD einzugehen. Die AfD stehe zu weit rechts, und es gehe bei einer Koalition auch um gemeinsame Werte, die er mit der AfD nicht sehe, sagte er. Auch mit der Linken will er kein Regierungsbündnis eingehen.

Sachsen ist seit der Wende von rund fünf auf etwa vier Millionen Einwohner geschrumpft. Kretschmer setzt auf eine Stärkung des ländlichen Raums, um dort die Abwanderung zu stoppen, und er verweist auf gegenläufige Trends: Viele zunächst in den Westen Deutschlands Ausgewanderte würden wieder zurückkommen und in Sachsen Familien gründen. Die Geburtenanzahl pro Frau sei in Sachsen am höchsten in ganz Deutschland. In den Städten wie Dresden und Leipzig gebe es Zuzug. Ein Drittel der Kommunen wachse, ein Drittel bleibe gleich und ein Drittel schrumpfe, vorwiegend im ländlichen Raum.

Wirtschaftlich gesehen sei in Sachsen vieles gelungen, so Kretschmer: Die Arbeitslosigkeit sei deutlich gesenkt worden und liege nun bei 5,4 Prozent. Sachsen positioniere sich als Zentrum für Elektromobilität, die Autokonzerne VW, Porsche und BMW sind im Bundesstaat angesiedelt. Unterstützt von Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer-Instituten habe sich ein Mikroelektronik-Zentrum herausgebildet.

Der Kohleausstieg wird auch die Braunkohleförderung in Sachsen betreffen. Kretschmer sieht die Bergarbeiter finanziell abgesichert, wichtig werde die begleitende Förderung und Unterstützung der jeweiligen Regionen sein. Mit den von der deutschen Bundesregierung angekündigten 40 Mrd. Euro könnte unter anderem eine ICE-Bahnverbindung Berlin-Lausitz unterstützt werden, der weitere Ausbau der Mikroelektronik, Investitionen in den 5G-Mobilfunk und deutsch-polnische Kooperationen im Grenzgebiet. Grundsätzlich müsse man den Kohleausstieg aktiv gestalten, fordert Kretschmer: „Ich kann Ihnen noch nicht sagen, ob das gelingt.“

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