Die EZB und der Brexit
Ist der EU-Austritt der Briten einmal abgeschlossen, können die Banken von London aus keine Produkte in die EU und deren 27 Länder vertreiben. Um in die EU Produkte zu verkaufen wird danach eine Lizenz benötigt. Aus diesem Grund hat die EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger alle Banken Londons dazu aufgefordert, sich auf die Zeiten nach dem Brexit vorzubereiten. Ihre Botschaft an alle Banken, seien es große oder kleine, ist: Die Uhr tickt.
Die Unsicherheit über den Ausgang des Brexits sollte für alle Institute Grund genug sein, sich auf den schlimmsten Fall, den harten Brexit, vorzubereiten. Unter einem harten Brexit ist der vollkommene Bruch mit der EU, welcher ohne Handelsabkommen oder langsamem Übergang vollzogen werden würden. Die Befürchtung der EZB ist es, dass sich die großen Institute nicht genügend auf die Folgen des Ausstieges vorbereiten. Einige Banken sind zwar mit der Planung vorangekommen, um die Geschäfte in die Eurozone zu verlagern, aber die Aufsicht habe noch nicht viele endgültige Beschlüsse und fertige Pläne für die Organisation künftiger Geldhäuser gesehen.
Die EZB, die europäische Zentralbank, ist seit Herbst 2014 dafür zuständig, die großen Geldhäuser der Eurozone zu überwachen. Hierbei handelt es sich bereits um 124 Bankinstitute.